Neuenbürg ist ein kleines bezauberndes Städtchen mit wunderbaren Fachwerkhäusern im nördlichen Schwarzwald, unweit von Pforzheim. Eingepackt in Schnee verströmte es seinen vorweihnachtlichen Zauber. Im gut temperierten Saal des Ökumenischen Forums Neuenbürg herrschte am frühen Nachmittag des 16. Dezember 2010 reges Treiben. Hilfreiche Hände bereiteten die Köstlichkeiten für die Kaffeepause. Musiker kamen, packten ihre Instrumente aus, gewöhnten sie an die Raumtemperatur und spielten sich ein. Die erst vierzehnjährig Flötistin, Pamina Hilke-Gräsel sowie die Violinistin Susanne Hilke-Gräsel – die Mutter der Flötisten –, Herr Ulrich von Frantzius (Viola) und Herr Friedrich Schöpfer (Cello) hatten das Flötenquartett K 285 in D-Dur von Mozart vorbereitet.
Nach der Begrüßung und den einleitenden Worten von Pfarrer Henning skizzierte Hubert Pausinger die heilende Wirkung der Musik von der Antike bis zur Gegenwart. Dass man heute ihre Heilkraft nicht mehr so wahr nimmt wie in früheren Zeiten liegt vor allem daran, dass sich die Einstellung und Wahrnehmung der Menschen grundsätzlich verändert hat. Durch ein bewusstes Hören können aber die heilenden Kräfte in der Musik wieder wahrgenommen und erlebt werden.
Nach der Pause wurde dies dann anhand der Musicosophia-Methode demonstriert. Die Musiker verstanden es, die Hörer in den Bann zu ziehen und durch wiederholtes Hören schlossen sich bald Struktur und Sinn des Flötenquartetts. Die Hörer reagierten begeistert und verfolgten mit größter Aufmerksamkeit und Anteilnahme die musikalischen Entwicklungen. Alle Beteiligten gingen beschenkt und froh nach Hause, mit dem Gefühl, Mozart ein kleines Geheimnis abgelauscht zu haben.
Ein Kommentar von Frau Susanne Hilke-Gräsle (Violine):
Für mich war die Veranstaltung gar nicht strapaziös. Im Gegenteil, die Anspannung fiel immer mehr ab, und es ging mir im Verlauf immer besser. Ihre unterstützende Begleitung am Flipchart und die positive Reaktion des Publikums bewirkten zusammen mit unserem Musizieren, so meine ich, eine Steigerung des Wohlseins für alle. Das ist ungewöhnlich, dass die Titel-Aussage einer Veranstaltung nicht nur in Worten und Beispielen erläutert wird, sondern auch noch unmittelbar zu erleben ist.
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